Manchmal kommt es auf den Eindruck und das Gespräch vor Ort an. Ich empfehle daher jedem Interessierten wärmstens, das Museum Huis Doorn in der Nähe von Utrecht zu besuchen. Informationen hierzu finden Sie im deutschsprachigen Teil der Homepage. In regelmäßigen Abständen finden deutschsprachige Führungen statt, englischsprachige auf Anfrage.
https://www.huisdoorn.nl/de/museum/museum-huis-doorn/
Die Ausstellung „Der Kaiser und das Dritte Reich“, die einen großen Teil der erzählten Zeit von „Leinstermann in Doorn“ abdeckt und auch für den Band „Kratteweis in Doorn“ von großer Bedeutung ist, finden Sie hier in digitaler Form:
https://huisdoorn.anticipate.nl/dekeizerenhetderderijk/de/
Ein wichtiger Bestandteil der Recherche ist das Utrechtser Archiv, das unzählige Scans von Korrespondenz, Gehaltsabrechnungen, Dienstanweisungen usw. online bereitstellt. Ein großer Teil des Inventars endet nach dem Tod Wilhelms II. im Jahr 1941, einige Bereiche sind jedoch bis 1952 online verfügbar. Die Menüsprache ist Niederländisch, die meisten Archivelemente sind auf Deutsch.
Suchen Sie nach „Wilhelm II“ als Stichwort und wählen Sie die Archivnummer 14 aus. Den Zugang zu den einzelnen Kategorien finden Sie unter „Inventar“.
hetutrechtsarchief.nl (öffnet ein neues Fenster)
Die übergeordnete Suchmaschine archieven.nl bietet umfassende Suchmöglichkeiten in einer Vielzahl niederländischer Archive – meist mit digitalisierten Archivstücken. Ich verlinke die deutsche Menüführung.
Es gibt zahlreiche Bücher und Reportagen, die Doorn zur Zeit des Kaisers beschreiben: von Reiseberichten über Memoiren bis hin zu aktuellen Sachbüchern. Vier davon habe ich mit besonderem Interesse gelesen:
Friedhild den Toom:
Wilhelm II. in Doorn
Doorn 2013
Museum Huis Doorn:
Werken voor de hoge heer
Doorn 2020
Sigurd von Ilsemann:
Der Kaiser in Holland
Aufzeichnungen des letzten Flügeladjutanten Kaiser Wilhelms II.
Herausgegeben von Harald von Königswald in zwei Bänden
München 1967
Karel Margry:
Death of the Kaiser, in:
After the battle, Ausgabe 182
(auf Englisch, mit Vergleichsfotos „früher und heute“)
Aufgrund einiger Quellenanfragen stelle ich hier eine offizielle Referenz für die Ausgabe von „After the Battle“ zur Verfügung, die unter anderem den Artikel über die Beerdigung Wilhelms II. in Doorn enthält:
https://afterthebattle.com.au/shop/after-the-battle-182-the-death-of-kaiser/
Wer es etwas umfassender, umfangreicher und politischer mag, dem empfehle ich die Werke der Historiker John C. G. Röhl und Christopher M. Clark, die auf dem Gebiet der Forschung und Veröffentlichung zur Wilhelminischen Epoche außergewöhnliche Leistungen erbracht haben.
Erwähnen möchte ich auch einen Kinder- und Jugendroman auf Niederländisch, der das Leben und Arbeiten in Doorn aus der Perspektive eines Jungen erzählt – und auch als Erwachsener durchaus lesenswert ist:
Dolf Verroen:
Wachten op de Keizer
Amsterdam 1995
Im Roman „Leinstermann in Doorn“ wird ein Buch des (realen) Leibarztes Heinrich von Ortenberg erwähnt:
Aus dem Tagebuch eines Arztes – Feldzugsskizzen aus Südwestafrika, Berlin 1907.
Ein digitalisiertes Exemplar finden Sie hier, es enthält auch einige Fotos:
(Link zur Digitalen Sammlung Deutscher Kolonialismus, Goethe-Universität Frankfurt a.M. )
Einige vom Autor verwendete Ausdrücke gelten mittlerweile (zurecht!) als diskriminierend. Berücksichtigen Sie daher bitte den historischen Kontext, wenn Sie sich mit dem Buch befassen.
Neben Büchern gibt es auch frei zugängliche Filmaufnahmen aus Wilhelms Zeit in Doorn. Einige davon sind unter dem Suchbegriff „eye filmmuseum“ (und dort „Wilhelm“) auf YouTube zu finden – teilweise mit recht privatem Charakter.
Eine Folge aus der Serie „Van Rossum vertellt“ aus dem Jahr 2014 (auf Niederländisch) zeigt einen guten Überblick und ein interessantes Interview mit einem ehemaligen Mitglied des Hofstaats:
Ebenso interessant sind zwei Teile der Reihe „De wereld van Boudewijn Buch“ über das Exil Wilhelms II. aus dem Jahr 1998. Hier finden Sie ein Interview mit Wilhelm-Viktor von Ilsemann, einem Sohn von Sigurd von Ilsemann und Patensohn Wilhelms II. Ilsemann erzählt unter anderem von der Herangehensweise seines Vaters beim Schreiben der Tagebücher, wiederum auf Niederländisch.
(Direkter Link zu youtube) , Teil 1
(Direkter Link zu youtube) , Teil 2
Aus der belgischen Serie „Kast van Clio“ gibt es ein ganz aktuelles Video, in dem die Geschichte des Kaisers in Holland anhand der beiden Residenzen Amerongen und Doorn beleuchtet wird (allerdings nur auf Niederländisch).
Die Sendung „Titel Thesen Temperamente“ vom 26. September 2021 berichtet über die Rückforderungsansprüche der Hohenzollern und einige Aussagen von Historikern zum Thema.
Hier ein Video anlässlich der Buchvorstellung „Der Kronprinz und die Nazis. Hohenzollerns blinder Fleck“ von Lothar Machtan (Verlag Duncker&Humbot) am 18. August 2021 in Berlin. Ab Minute 10:40 beginnt die Begrüßung durch Georg Friedrich von Preußen als Vertreter des Hauses Hohenzollern, in der er sich auch zu seinem eigenen Verständnis von Wissenschaft und (Familien-)Geschichte äußert. Das (recht ausführliche) Grußwort von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier beginnt bei Minute 29:10. Das Gespräch mit dem Autor Lothar Machtan über seine Forschungsergebnisse finden Sie ab Minute 1:10:50.
(Direkter Link zum youtube-Video)
Die vom Autor ab 1:14:40 erwähnten Berichte über die Rolle des damaligen Kronprinzen im Dritten Reich finden sich nun im Internet, in den Ergebnissen und im gesamten Text (Prof. Christopher Clark, Dr. phil. habil. Wolfram Pyta, Prof. Dr. Peter Brandt, Dr. Stephan Malinowski). Geben Sie einfach „Kronprinz Wihlem, Gutachten“ in die Suchmaschine Ihrer Wahl ein.
Weitere Informationen zu den Berichten finden Sie im folgenden Artikel im „Tagesspiegel“ vom 18. Februar 2021, „Streit um das Hohenzollern-Erbe“:
(Link zum Artikel auf tagesspielgel.de)
Unter www.preussen.de finden Sie die allgemeine Stellungnahme des Hauses Hohenzollern, die ich natürlich nicht außer Acht lassen möchte.
Es lohnt sich, in den Online-Archiven größerer Zeitungen und Zeitschriften zu stöbern, da dort häufig Artikel und Berichte aus den 1950er und 1960er Jahren über die Hohenzollern und ihren Umgang mit ihrem ehemaligen Besitz zu finden sind. Für die Nutzung dieser Archive ist in der Regel eine Registrierung und oft auch ein Kostenbeitrag erforderlich. Verwenden Sie Delpher für niederländische Veröffentlichungen (siehe „Recherche“)
Das Museum Huis Doorn stellt auf seiner Homepage ein umfangreiches Bildarchiv zur Verfügung (siehe oben). Die Fotos sind frei einsehbar, die Nutzung der Bilder ist jedoch kostenpflichtig.
Zu den Beiträgen im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestages vom 29. Januar 2020 siehe das Video der Sitzung: (Direkter Link zu youtube) , Die entsprechenden Erläuterungen finden Sie hier: (Deutscher Bundestag).